Ein neuer Weg zu Stammzellentherapie

Von der Idee zur Kooperation mehrerer Krankenhäuser im Ostseeraum, die zusammen eine Datenbank für Stammzellen aufbauen.

Idee und Problemstellung

Wie so oft im Leben ist es entscheidend, die richtigen Fragen zu stellen. In einem Gespräch eines Managers der Firma Stryker Trauma GmbH mit einem Professor des UKSH Klinikums in Lübeck stellte Nils die Frage, ob Kieferknochen nicht einfach mit Hilfe von Stammzellen wiederaufgebaut werden könnten. Damit würde die Behandlung komplizierter Brüche wesentlich vereinfacht.

Diese Diskussion weckte das Interesse von Professor Arndt-Peter Schulz, der daraufhin mit der Recherche begann.

Er fand heraus, dass die Knochenheilung durch Stammzellen zwar möglich ist, aber bisher wegen des schwierigen Zugangs zu stammzellhaltigem Material nur selten angewandt wird. Das machte ihn stutzig, denn als Chirurg entsorgt er täglich Knochenmark und Knochenstücke, die diese wertvolle Ressource enthalten. Was für eine Verschwendung!

Lösung in einer Projektzusammenarbeit

Professor Arndt-Peter Schulz suchte sich kompetente Partner, um gemeinsam Lösungen zu finden, wie das Biomaterial gesam­melt, eingelagert und der Forschung zur Verfügung gestellt werden könnte. So entstand das deutsch-dänische Kooperationsprojekt BONEBANK, zu dessen Ziel es gehörte den Weg zu neuen Stammzellentherapien zu ebnen.

Ganz wichtig war es hierbei kompetente Partner zu haben, die sich gegenseitig respektierten und auch vertrauten. Die Vernetzung von Medizintechnik, Biotechnologie und Pharma hat hier den Durchbruch gebracht.

Ergebnisse die herausragen

Nach Projektende steht ein grenzüberschreitendes, gesetzeskonformes (Good Manufacturing Practice, abgekürzt GMP) Verfahren für die Entnahme, Lagerung, Nutzung und Qualitätskontrolle des Knochenmaterials zur Verfügung. Eine Interessengruppe vertritt weiter die Aktivitäten rund um Stammzellen und Knochenheilung.

Ermöglicht wurde dieses Projekt durch die Zusammenarbeit von Kliniken und Firmen im Grenzgebiet, die mit ihrem KnowHow beigetragen haben.

Projekt Homepage: https://www.bonebank.eu/

In der deutsch-dänischen Grenzregion gibt es viele Unternehmen und Institute, die sich mit Stammzellen, Knochenheilung und entsprechenden Therapien beschäftigen. Um diese regionalen Kompetenzen stärker miteinander zu vernetzen, hat Life Science Nord eine Online-Suchfunktion entwickelt. Nach Registrierung erhält man Zugang unter: https://www.lsnxchange.de/

Ansprechpartner: Robert Wendlandt, UKSH

 

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